Tom Tykwer am GESP

Das Thema „Filmmusik“ steht auf dem Lehrplan der Klasse 10e.

 

Da steht er, der „neue Musiklehrer“ der Klasse 10e. Tom Tykwer stellte sich den Schüler*innen als Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent vor. Für viele eher unbekannt, begrüßte er die Schülerschaft heute als Vertreter der deutschen Filmmusik. Denn: Neben seiner Hauptarbeit als Regisseur hat er die gesamte Musik zu der ARD-Historienserie „Babylon Berlin“ komponiert. Das bekannteste Lied dieser Staffel werden viele Leser dieses Artikels kennen: „Zu Asche, zu Staub“. Aber auch die Filmmusik aus „Matrix 4“ von Hollywood-Regisseurin Lana Wachowski entstammt seiner Feder.

 

Kurzum: Vor der Klasse stand einer der besten Vertreter deutscher Filmmusik, der aus der Arbeit eines Filmmusikkomponisten zu berichten wusste. In einer kurzen Einleitung wurde zunächst die historische Entwicklung der Filmmusik dargelegt:

 

In der Stummfilmzeit von 1895 bis 1927 wurden die Filme oft durch Pianist*innen, Geiger*innen und Flötist*innen und später durch eigene Kino-Orchester live im Kino untermalt. Die Musikstücke entstammten berühmten Opern und Operetten.

Dann setzte sich der Tonfilm durch und für die Filme angepasste Musikkompositionen wurden Standard. Es entstanden auch Filmmelodien mit Wiedererkennungseffekt, die sogar zu Hits der Unterhaltungsmusik wurden. Zudem wurden verschiedene Musikrichtungen wie Jazz, Rock’n‘Roll und später auch HipHop und Rap integriert. War die anfängliche Filmmusik in der Musikkultur zunächst wenig geschätzt, erlangte sie durch berühmte Kompositionen bzw. Komponist*innen zunehmend anerkannte Wertschätzung. Heutzutage besuchen viele Menschen Konzerte zu berühmten Filmmusiken/Filmen z.B. von „Star Wars“, „Jenseits von Afrika“, „Frühstück bei Tiffany“ oder auch „Harry Potter“ u.v.m.

Anhand ausgesuchter Beispiele wurde anschließend die Wirkung von Filmmusik auf die Zuschauer*innen facettenreich dargestellt. Wie wirkt eine bestimmte Filmszene ohne Musik und wie wirkt sie dann mit unterschiedlichen Musikrichtungen?

Auch wurde spannend präsentiert, wie man das deutsche Volkslied „Am Brunnen vor dem Tore“ mit fliegenden Raumschiffen in einen musikalischen Kontext setzen könne. Die Wirkung dieser besonderen Filmmusik nahm die aufmerksamen Schüler*innen auf eine besondere Reise in die Welt des „Science Fiction“ mit.

Von der konkreten Arbeit erzählte Tom Tykwer, dass er im Gegensatz zu den meisten Komponist*innen seine Musik ohne filmische Vorlage komponiert. Somit erhält die Musik ihren eigenständigen Charakter und hat nicht nur die Rolle des unterstreichenden Moments. Die passende Musik zum Film wird mittels einer Auswahl von vielen Kriterien durch ein Team von verschiedenen Beteiligten des Films ausgewählt. Schon diese Vorgehensweise unterstreicht die Besonderheit seines künstlerischen Schaffens.

Die unterrichtliche Auseinandersetzung mit dem Genre der Filmmusik wird durch die humorvolle und unterhaltsame Wissensvermittlung des Filmmusikkomponisten den meisten Schüler*innen in guter Erinnerung bleiben. Die Klasse 10e sowie das Klassenleiterteam bedanken sich für diese schönen Momente der Unterrichtseinheit.

 

Bild zur Meldung: Tom Tykwer am GESP

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Tom Tykwer (28. 08. 2022)